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Der Karnevalist unter den Tieren
die Lachmöwe Eigentlich müsste nicht die Eule das Symboltier des Karnevals sein, sondern ein ganz anderer Vogel: die Lachmöwe.
Zum einen ist sie natürlich durch ihren Namen dafür prädestiniert: Die Lachmöwe heißt wissenschaftlich Larus ridibundus -  "die Möwe mit der lachenden Stimme". Und das, obwohl ihre Stimme eher einem "Krächzen" als einem "Lachen" ähnelt.
Nichtkarnevalisten behaupten sogar, dass der Name nicht von "lachen" kommt, sondern auf die Lache (einen flachen See) zurückzuführen ist. Denn bis Ende des 19. Jahrhunderts brütete die Lachmöwe ausschließlich an Binnengewässern. Erst in den letzten hundert Jahren ist sie wegen des
reichen Nahrungsangebotes immer mehr ein Vogel des Wattenmeeres geworden.  Um die 30.000 Brutpaare sind es inzwischen, die sich jährlich während der Brutzeit bei uns aufhalten. Die Lachmöwe ist damit heute der häufigste Küstenvogel im Nationalpark.
Ähnlich wie die Närrinnen und Narrhalesen hat es der Vogel gern laut und gesellig. Nicht zu überhören sind die Lachmöwen in ihren großen Brutkolonien. Und das selbst aus weiter Entfernung. Bis zu 20.000 Vögel können solche Kolonien umfassen. Bei uns im Nationalpark liegt die größte Kolonie, mit bis zu 10.000 Brutpaaren in Spitzenjahren, auf der Insel Baltrum. 
Wer einmal das laute, aufgeregte Treiben in einer Lachmöwenkolonie beobachtet hat, für den liegt der Vergleich mit dem bunten Treiben beim Rosenmontagsumzug durchaus nahe.
Und verkleidet wird sich auch noch. Passend zur närrischen Zeit, wechselt die Lachmöwe jetzt (Anfang März) ihr schlichtes Winterkleid und setzt sich ihre charakteristische schokoladenbraune Maske auf, mit der sie kaum wieder zu erkennen ist.
Also: Wenn Sie in diesen Tagen einen kleinen weißen Jecken mit brauner Maske davonfliegen sehen, muss bei Ihnen nicht unbedingt Alkohol im Spiel gewesen sein.