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Die Rückkehr der Globetrotter
die Seeschwalbe Jetzt, Ende April hat das Warten ein Ende. Mehr als ein halbes Jahr ohne die eleganten Flugjäger, die über den Prielen im Watt, aber auch in den Hafenbecken der Orte am Nationalpark nach Nahrung suchen, liegt endlich hinter uns: Die Seeschwalben kehren zurück!
Seeschwalben sind die Küstenvögel per se und haben daher eine herausgehobene Bedeutung für unseren Nationalpark. Ihre Brutkolonien in den Dünen und Salzwiesen genießen einen hohen Schutz und jetzt zur Brutzeit müssen sie vor Beunruhigung geschützt sein, damit sie in aller Ruhe brüten und ihre Jungen aufziehen können, um uns auch im nächsten Jahr zu erfreuen. Bitte respektieren Sie deshalb die Markierung der Brutgebiete – von den Wegen aus können Sie die Tiere gut beobachten.
Vier verschiedene Arten kommen regelmäßig ins
niedersächsische Wattenmeer: Fluss-, Küsten-, Brand- und Zwergseeschwalbe. Wussten Sie, dass einige unserer Seeschwalben auf ihrem Zug einmal die Welt umfliegen? Das Brutgebiet der Küstenseeschwalbe zum Beispiel reicht bis weit in die Arktis und das Winterquartier bis in die Antarktis. Frankreich, Spanien, Marokko, Mauretanien, Sierra Leone, Namibia und Südafrika sind nicht nur Katalogseiten eines Fernreiseunternehmens, sondern ganz normale Stationen auf dem Zug der Vögel in die Winterquartiere und wieder zurück - und das jedes Jahr zwei Mal! Wer bekommt angesichts dieser Leistung nicht Fernweh und wird neidisch!
Fliegen ist daher bei den Seeschwalben zu besonderer Perfektion ausgebildet. Sie sind fast immer in der Luft, ihre Flügel sind lang und spitz, was sie als wendige Flugkünstler ausweist. Besonders charakteristisch ist auch ihre Art der Nahrungssuche. Aus dem Flug heraus stürzen sich aus mehreren Metern Höhe mit halb geschlossenen Flügeln ins Wasser und kehren mit einem kleinen Fisch wieder an die Wasseroberfläche zurück, von der sie dann wieder in die Luft starten. Mit einem kräftigen Körperschütteln wird das Wasser vom Gefieder geschleudert und der Fisch in der Luft verschluckt. Bei Nicht-Erfolg schraubt sich der Vogel zu einem erneuten Versuch in enger Runde wieder auf die Suchflughöhe.
Mit ihren ganz kurzen Beinen tippeln die Seeschwalben über den Strand, Muschelschillflächen oder kurzrasige Vegetation, wo sie ihr Nest anlegen. Die ersten Stadien der Dünen- und Salzwiesenentwicklung sind daher oft ihre bevorzugten Brutstandorte. Für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer sind das besondere Gebiete – weil sie doch das Werden und Vergehen, die natürliche Dynamik dieses einzigartigen Lebensraumes in besonderer Weise charakterisieren.
Lassen Sie sich bei Ihrem nächsten Spaziergang im Nationalpark von der einmaligen Flugtechnik und vom Können der Seeschwalben faszinieren.